Grotto in Ascona – kulinarischer Hochgenuss

Ascona - Locarno

Ausgesprochen variantenreich präsentiert sich die Schweiz als Urlaubsland. Jeder kennt die majestätischen Berge, die klaren Seen und die köstliche Schweizer Schokolade. Mit fast schon mediterranem Flair begeistert das Tessin im Süden des Landes. Hier ist die Landschaft besonders facettenreich: Palmengesäumte Gewässer bilden einen reizvollen Mix zu schroffen Berggipfeln. Auch aus kulinarischer Sicht ist das Tessin einzigartig. Den ursprünglichen Flair der Ferienregion lernen Besucher der gemütlichen Grotti in Ascona kennen. Dabei handelt es sich um urige Lokale mit historischem Ursprung.

Grotto in Ascona – woher kommen sie?

Das milde Klima machte die Bewohner in der Vergangenheit erfinderisch. Weil es sonst kaum eine Kühlmöglichkeit gab, wurden verderbliche Waren in Felshöhlen gelagert. Später wurde diese Art der Aufbewahrung überflüssig, da mit der Erfindung von Kühlschränken moderne Möglichkeiten gegeben waren. In der Regel sind Grotti eher in abgeschiedenen Regionen zu finden, es gibt aber auch ein Grotto in Ascona, das sich sein ursprüngliches Flair bewahrt hat. Alle haben etwas gemeinsam: Nämlich ihre konstant kühle Temperatur, die sie der örtlichen Gegebenheit verdanken.

 

Heute dient ein Grotto in Ascona und in anderen Orten im Tessin als beliebter Treffpunkt. Hier kehren Gäste nach einer ausgedehnten Wanderung, einer Radtour oder einem anderen spannenden Urlaubserlebnis ein. Doch auch Einheimische lassen es sich im Grotto in Locarno schmecken.

Seit dem 19. Jahrhundert erhielten einige Besitzer der charakteristischen Felshöhlen die Genehmigung, Getränke auszuschenken. Während des 20. Jahrhunderts kamen die rustikalen Lokale immer mehr in Mode. Heute bezeichnet man nicht mehr nur die ursprünglichen Felsenkeller als „Grotto“. Vielmehr sind viele Gastwirtschaften in Steinhäusern aus Granit untergebracht. Einige Grotti im Tessin haben nur während der Sommersaison geöffnet.

 

Die typischen Spezialitäten im Grotto genießen

Wer die typische Hausmannskost aus dem Tessin kennenlernen möchte, ist in einem Grotto genau an der richtigen Adresse. In dem urigen Restaurant in Lugano genießen Gäste in ungezwungener Atmosphäre liebevoll zubereitete Mahlzeiten. Hier einige Klassiker, die in den meisten Lokalen auf den Tellern landen:

 

  • Früher war Polenta gemeinsam mit Kartoffeln und Kastanien das Grundnahrungsmittel der Tessiner Bevölkerung. Heute noch wird der Maisbrei nach traditionellem Rezept lange über dem offenen Kaminfeuer gekocht und dabei ständig gerührt. Mit etwas Parmesan bestreut ergibt es eine schmackhafte Mahlzeit.
  • Auch die Wursterzeugung im Tessin blickt auf eine lange Tradition zurück. Eine der Spezialitäten ist die Luganiga, die aus Schweinefleisch und Speck hergestellt wird. Mit Knoblauch und Gewürzen verfeinert wird sie zu Salzkartoffeln oder zu Risotti serviert.
  • Zu einer zünftigen Brettljause in einem Grotto darf außerdem der würzige Tessiner Almkäse nicht fehlen.

 

Besonders gerne wurde wegen der kühlen Temperaturen in den Felshöhlen Wein gelagert. Heute zählen die Tessiner Weine zu den besten Sorten in der Schweiz. Beim Besuch in einem Restaurant in Lugano freuen sich Feinschmecker auf köstlichen Merlot.

Grotto in Ascona – kulinarischer Hochgenuss

© ticino.ch

 

Auf den Spuren des köstlichen Tessiner Weins

Auf eine lange Geschichte der Weinerzeugung blickt das Tessin zurück. Überlieferungen zufolge bauten schon die alten Römer edle Trauben an. Doch Ende des 19. Jahrhunderts kam es zu einem Zusammenbruch der Tessiner Weinwirtschaft. Dann vernichteten nämlich Schädlinge, wie Mehltau und Rebläuse, fast alle Weinstücke im gesamten Tessin. Als Konsequenz wanderten viele Weinbauern nach Amerika aus. Jene Landwirte, die im Land blieben, waren jedoch davon überzeugt den Weinbau zu neuem Leben erwecken zu können. Aus diesem Grund wurde im Jahr 1902 ein Lehrstuhl gegründet, dem namhafte Wissenschaftler angehörten. Federführend war der Pharmakologe und Agronom Alderige Fantuzzi. Er führte nämlich Checks mit verschiedenen Rebsorten wie Barbera, Nebbiolo oder Pinot Noir durch um herauszufinden, wie gut sie sich auf Tessiner Boden kultivieren ließen.

 

In den Jahren 1904 und 1905 gelang schließlich der Durchbruch, der sich massiv auf die weitere Entwicklung der Weinwirtschaft auswirken sollte. Es kamen nämlich Merlot-Rebstöcke aus Bordeaux im Tessin an. Fantuzzi stellte fest, dass diese Sorte am besten mit den örtlichen Gegebenheiten im Tessin harmonierte. Ihm ist es also zu verdanken, das Gäste in einem Restaurant in Locarno köstlichen Merlot genießen. Heute wird auf rund 80 Prozent der Weinbauflächen Merlot angebaut.

 

Merlot Trauben reifen Mitte September und zeichnen sich durch kugelrunde Früchte und eine blau-schwarze Farbe aus. Der Wein ist trocken und passt zu vielen Gerichten. In Restaurants in Locarno servieren Wirte die Weinsorte gerne zu gegrilltem Fleisch, Minestrone oder auch zu Käse.

 

Wer sich für die Tradition des Weinbaus im Tessin interessiert, erfährt bei einer Wanderung auf den drei Themenwegen im Mendrisiotto Wissenswertes über die Kultivierung der Trauben und ihre Ansprüche an den Boden. Insgesamt laden 30 Schautafeln zum Verweilen ein. Vorwiegend geht es direkt durch die Weinberge.

Grotto in Locarno

© ticino.ch

 

Fazit

Das Tessin steht für Genuss und Weinbau – wer die beliebte Ferienregion kulinarisch kennenlernen möchte, kehrt am besten in einem Grotto ein. Ursprünglich dienten die kühlen Felshöhlen als Lagerstätte für Lebensmittel und köstlichen Wein. Heute sind einige in rustikale Lokale umfunktioniert, wo man Merlot, Polenta und andere regionale Spezialitäten genießt.

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